Tagung Lerncoaching im Unterricht
Samstag, 31. August 2013
Diagnostizieren und Fördern – Fehlerkultur
Die Lerncoachingtagung 2013 fokussierte auf zwei zentrale Aspekte des Lerncoachings: Zum einen ging es darum, wie pädagogische Beobachtung als Grundlage für die Entwicklung von Förderansätzen im Unterrichtsalltag konkret funktionieren kann, und zum andern um die Frage, weshalb und wie Fehler Lernchancen sein können.
Für Schülerinnen und Schüler sind Fehler in erster Linie unangenehm – am liebsten macht man keine. Und Lehrerinnen und Lehrer stehen vor der Frage, ob sie auf jeden Fehler reagieren oder ihn ignorieren sollen. Sie spüren ebenfalls die emotionale Seite der Fehler, den Frust, die Scham – wer hat sich nicht schon einmal nach Fehlern geschämt? Dennoch: Fehler sollen Lernchancen sein. Kinder können besonders viel an dem lernen, was sie falsch machen. Gefragt ist eine «Fehleraufsuchdidaktik» statt einer Fehlervermeidungskultur.
Dr. Maria Spychiger, Professorin für empirische Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt a. M., befasst sich in Forschung und Lehre seit Jahren mit dem Themenfeld Fehlerkultur. Sie beleuchtete in ihrem Referat einerseits Bedeutung und Formen des Fehlermachens für das Lernen und die Entwicklung, andererseits zeigte sie auf, wie im Unterricht ein konstruktiver Umgang mit Fehlern etabliert werden kann.
Der zweite Tagungsschwerpunkt beleuchtete den Aspekt der Förderung von Lern- und Entwicklungsprozessen im Unterricht. Dabei stand insbesondere die Frage im Zentrum, aufgrund welcher Informationen Lehrerinnen und Lehrer Förderkonzepte für Schülerinnen und Schüler entwickeln. Prof. Rolf Werning, Universität Hannover, ging dieser Frage nach, indem er die Bedeutung des pädagogischen Beobachtens erläuterte und entsprechende Vorgehensweisen für den Unterrichtsalltag vorstellte.
Zur Vertiefung standen diverse Ateliers zur Auswahl.
Michele Eschelmüller, Institut Weiterbildung und Beratung PH FHNW